Pastoralplan Dippoldiswalde-Glashütte
Die Dippoldiswalder Gemeinde ist Teil der Großpfarrei St. Konrad im Osterzgebirge. Sie ist in den letzten Jahren sehr geschrumpft (von 934 Gemeindemitgliedern im Jahr 1998 auf derzeit 479 Gemeindemitglieder). Ebenso ist sie sehr überaltert, so dass auch in den kommenden Jahren mit einer weiteren Abnahme zu rechnen ist. Nur zwei Familien mit Kindern zählen zu den regelmäßigen Gottesdienstteilnehmern – bei Kindermessen kommen manchmal noch etwas mehr.
Ähnlich ist die Situation in der Glashütter Gemeinde (derzeit 230 Gemeindemitglieder). Sie hat inzwischen keinen eigenen Ortskirchenrat mehr, weil sich keine Kandidaten fanden. Sie wird deshalb vom Dippoldiswalder OKR mit betreut. Nachdem auch der Gemeindetreff/Seniorenkreis eingestellt wurde, finden dort nur noch 14-tägig samstägliche Vorabendmessen in der ev. Kirche statt, an denen 5-10 Gemeindemitglieder teilnehmen.
Aus dieser Ausgangssituation heraus kann man jetzt keine hochtrabenden Pläne und Programme entwerfen, sondern muss eher auf die Entwicklung reagieren und entscheiden, wofür man die schwindenden personellen und finanziellen Kräfte einsetzt.
Bei der Analyse ist uns aufgefallen, dass folgende Dinge in unserer Gemeinde sehr gut laufen:
- Gottesdienste
- normale Sonntags-Gottesdienste
- Oster- und Weihnachtsgottesdienste
- Kindermessen
- Rorate-Messen
- Stallgottesdienst
- Fahrzeugsegnung
- Erntedank
- Gräbersegnungen
- Gottesdienste im Seniorenheim Bärenstein
- Kirchenmusik
- sehr lebendige und ansprechende Begleitung der Gottesdienste
- Chor (leider mit Nachwuchsproblemen)
- Gruppen und Kreise
- Seniorenkreis
- Ministrantengruppe
- Erstkommunionkurs (gemeindeübergreifend auf Pfarreiebene)
- Firmkurs (gemeindeübergreifend auf Pfarreiebene)
- Gemeindefeste
- Fasching
- Fronleichnam (als gemeindeübergreifendes Pfarreifest)
- GemEintopf: Ein gemeinsames Mittagessen aus selbstgekochten Eintöpfen, inzwischen kombiniert mit
- weihnachtlichen Ausstellungen (Pyramiden, Krippen, Räuchermänner)
- Ökumene
- Ökumenische Gottesdienste
- Aschermittwoch
- Buß- und Bettag
- Stadtfest
- Martin
- regelmäßige Treffen des Gemeindeleiterkreises (kath., ev., Baptisten, Adventisten, Jesus-Gemeinde)
- Frühlings-/Sommer-liederabend
- Weltgebetstag der Frauen
- Bibelwoche
- Nacht der Kirchen
- Ökumenische Gottesdienste
- Auftritte des (nicht kirchlichen) Silcher-Chor im Sommer und Advent (leider mit geringem Besuch von Gemeindemitgliedern)
- Dienste in der Gemeinde
- Lektorendienst
- Kirchenreinigung (auch hier fehlt der Nachwuchs)
- Küsterin (trotz ihres hohen Alters)
- Krippenspiel
- Sternsingeraktion in Glashütte
- Ostereier-Suchen
- Mittagsmahl (eine soziale Aktivität mit dem Angebot eines wöchentlichen kostenlosen Mittagessens – vor allem als Begegnungsort genutzt)
- Besinnungstag
- Kenia-Partnerschaft (Kenia-Basar, Spenden, Seniorenkreis, Kontakt zum Verein)
- Nutzung von Zoom-Sitzungen
- Online-Angebote der Kirchenmaus für Kinder aus Corona-Zeiten
Diese gut laufenden Dinge sind uns wichtig und sollen nach wie vor unterstützt werden.
Gemeindeübergreifend auf Pfarreiebene laufen ebenfalls recht gut:
- Kinderarbeit
- RKW
- Erstkommunion-Kurs
- Firmkurs
- Familienfahrt
- Ehrenamtsdank
- Kindermesskreis
- jährliche Pfarrbriefaktion (jeder Haushalt bekommt den Pfarrbrief zugestellt)
- Online-Angebote (Geistliche Impulse, Exerzitien im Alltag)
Als gefährdet bzw. teilweise bereits problematisch schätzen wir folgendes ein:
- Diese gemeinsame Ein-Tages-Busreise zu einem religiös-touristischen Ziel war schon einige Male mangels ausreichender Teilnehmer ausgefallen. Leider nehmen nur wenige Mitglieder aus anderen Gemeinden teil.
- monatlicher Arbeitseinsatz: Die Pflege des riesigen Kirchengrundstücks ist für die Gemeinde eine große Herausforderung. Die kleine Schar derer, die sich dafür engagieren, schwindet auch hier durch Überalterung und Krankheit.
- Kreuzweg: Er wird nur sehr spärlich besucht.
- Beichte: Sie wird nur sehr spärlich vor Ostern besucht und ansonsten kaum in Anspruch genommen.
- Ortskirchenrat: Es ist inzwischen sehr schwierig, ausreichend Kandidaten für die Wahl zu finden.
- monatlicher Gottesdienst in Frauenstein: Die Teilnehmerzahl ist durch Todesfälle inzwischen so stark gesunken (auf derzeit 3), dass eine Fortführung hinterfragt werden muss.
- Winfriedhaus: Es gibt kaum Kontakte zum Winfriedhaus – aber auch wenig Anknüpfungspunkte. De facto lebt man nebeneinanderher.
- Kontakte nach Tschechien: Über die Pfarrer bestehen gute Kontakte mit Osek/Maria Ratschitz. Allerdings ist der Funke trotz einiger Anläufe nicht auf die Gemeinde übergesprungen.
Folgende frühere Aktivitäten sind in den letzten Jahren ausgelaufen bzw. wurden eingestellt:
- Public viewing der Fußball-WM-Spiele: Hier gibt es kein ausreichendes Interesse.
- Paschamahl: Hier gibt es kein ausreichendes Interesse.
- Sternsingen: Durch die wenigen Kinder konnten wir hier keine Gruppe auf die Beine stellen.
- Kinderschola: Die Leiterin konnte das Angebot aus gesundheitlichen Gründen nicht weiterführen. Außerdem fehlen auch hier die Kinder.
- Jugend-Film-Abende: Es war das Angebot einer Familie für Jugendliche, das von einer Handvoll Jugendliche auch genutzt wurde. Nachdem diese Familie weggezogen war, ist es eingeschlafen.
- Jugendgruppe: Ein Anlauf nach der letzten Firmung ist mangels regelmäßiger Teilnahme dann wieder eingeschlafen. Es ist nicht gelungen, die verbliebenen Jugendlichen für die Freitaler Jugendgruppe zu interessieren.
- Konradstreff: Ein monatlicher Gemeindeabend mit einem Thema, der zuletzt nur sehr spärlich besucht wurde.
- Kinderbasteln: Es war an Nikolaus und zum Palmsonntag üblich. Jetzt ist es nach Freital konzentriert worden.
- Familienkreis: Er wurde vor längerer Zeit in den Konrads-Treff überführt, um ihn für mehr Gemeindemitglieder zu öffnen. Aber auch dieser ist inzwischen eingestellt.
- Kirchenfrühstück nach dem Gottesdienst. Es fand vor mehreren Jahren einige Male statt und wurde vor allem von jüngeren Familien besucht. Wegen zu geringer Teilnehmer ist es dann eingeschlafen.
- Kleinkinderbetreuung während der Messe: Es wurde mangels Kinder vor mehreren Jahren eingestellt.
- Gemeindetreff Glashütte: Er wurde mangels ausreichend Teilnehmer eingestellt. Leider ist es bisher nicht gelungen, die verbliebenen Teilnehmer für den Seniorenkreis Dippoldiswalde zu interessieren.
Für die Zukunft haben wir uns folgende Schwerpunkte gesetzt:
- Die Dinge, die gut laufen und von den Gemeindemitgliedern angenommen werden, sollen weiter unterstützt und gefördert werden.
- Wegen der schwindenden Gemeindegröße wird es aber immer schwieriger, gewohnte Dinge aus eigenen Kräften zu erhalten. Hier sehen wir zum einen die Chance, Dinge gemeinsam mit anderen Gemeinden in der Pfarrei zu machen bzw. auf ökumenischer Ebene mit den evangelischen Gemeinden unseres Gebietes.
- Wir müssen auch bereit sein, uns von Dingen zu verabschieden, für die unsere Kräfte nicht mehr reichen, um die verbliebenen Kräfte auf zukunftsfähigere Dinge zu konzentrieren.
- Folgende vier Dinge sehen wir darüber hinaus als einen Schwerpunkt für die künftige Arbeit
- Die Gemeindemitglieder unserer, aber auch der anderen Gemeinden unserer Pfarrei sollen bestärkt werden, auch Angebot in anderen Gemeinden zu besuchen bzw. an gemeindeübergreifenden Angeboten teilzunehmen.
- Die Pfarreifahrt als ein Ort der Begegnung soll bestärkt und gefördert werden und einige Dinge versucht werden, sie attraktiver für die Teilnahme zu machen.
- Nach der Firmung wollen wir einen erneuten Versuch mit einer Jugendgruppe starten.
- Immer wieder einmal soll es neue Angebote/Aktionen geben, um das Interesse der Gemeindemitglieder zu wecken. In letzter Zeit hatten wir dabei mit der Krippenausstellung und der Fahrzeugsegnung guten Erfolg gehabt.